Köln – Heute ging vom Rudolfplatz ein Signal gegen Wohnungslosigkeit aus. Der bundesweite Aktionstag fand zeitgleich in 80 Städten statt – auch in Köln beteiligten sich mehrere Organisationen, die sich seit Jahren für die Rechte und die Unterstützung von Wohnungs- und Obdachlosen einsetzen.
Auf dem Platz präsentierten sich unter anderem die Diakonie Michaelshoven, das Deutsche Rote Kreuz, die Heilsarmee sowie die Kölner Straßenzeitung Draussenseiter. Mit Informationsständen, Gesprächen und kreativen Beiträgen machten sie auf die schwierige Lage wohnungsloser Menschen aufmerksam.
Von Seiten der Politik waren auch Vertreter der Kölner Linksfraktion vor Ort: Dr. Hans Günter Bell, Fraktionsgeschäftsführer, und Ratsmitglied Jörg Detjen informierten sich über die Anliegen der Initiativen und suchten das Gespräch mit den Engagierten.
Ein besonderer Höhepunkt des Aktionstages war die Lesung von Kalle Gerigk, dem in Köln bekannten „Mietenrebell“ aus der Initiative Recht auf Stadt. Er las Passagen aus dem Buch Die letzten hier von Christina Bacher, das die Geschichten von Menschen ohne festen Wohnsitz eindrücklich erzählt und damit jenen eine Stimme gibt, die sonst kaum Gehör finden.
Der Aktionstag gegen Wohnungslosigkeit wird seit Jahren bundesweit organisiert und will darauf aufmerksam machen, dass Wohnraum ein Menschenrecht ist. Nach Schätzungen sind in Deutschland derzeit rund 600.000 Menschen wohnungslos, Tendenz steigend. Die Initiativen fordern deshalb nicht nur mehr bezahlbaren Wohnraum, sondern auch konkrete politische Maßnahmen, um Obdachlosigkeit langfristig zu verhindern.
In Köln wie in den anderen 79 Städten wurde heute deutlich: Wohnungslosigkeit ist kein Randproblem, sondern betrifft die gesamte Gesellschaft – und erfordert gemeinsames Handeln.
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