Hausbesetzung kann auch Spaß machen: Druck auf “Sesselfurzer” in Köln

Mahnwache gegen Leergebäude der Russischen Föderation. Foto: Hans-Dieter Hey / lokalfoto.com

Köln – Zu einer Mahnwache vor den nach wie vor ungenutzen Wohnungen der ehemaligen russischen Handelsmission kam es am Freitag dem 20. August mit hochkarätiger Unterstützung. Bereits am 23. März berichtete R-mediabase: „Für die Stadt Köln mit großer Wohnungsnot und vielen Geflüchteten ein guter Grund, die Sache jetzt in Ordnung zu bringen und eine gute Gelegenheit, der grundrechtlichen Verbriefung ‚Eigentum verpflichtet‘ Geltung zu verschaffen und die drei Gebäude zu konfiszieren oder zu enteignen, um Wohnungslosen und Geflüchteten eine Bleibe zu ermöglichen.“

Erneut, muss man sagen, weil die Stadt Köln das Problem mit vielerlei Ausreden weiter aussitzen möchte. Es muss also wieder Öffentlichkeit hergestellt werden. „Hausbesetzung kann auch Spaß machen“, meint Kalle Gerigk von „Recht auf Stadt“ und will den Druck auf die – so kann man dies getrost bezeichnen – Sesselfurzer in der Kölner Verwaltung erhöhen.

Einer der Teilnehmer heute, der Jurist Prof. Jürgen Bremer, will mit Hilfe der Aktivistinnen und Aktivisten und unter den Augen der Presse in Kürze die bereits 8.000 Unterschriften seiner Petition an die Kölner OB Henriette Reker übergeben. „Und wenn die Presse dabei ist, wird schon irgendeiner rauskommen und die Unterschriften in Empfang nehmen“, so „Stadterklärer“ Martin Stankowski. Reker hatte sich bisher mit vielen Ausflüchten – und offenbar falschen Angaben der Stadtverwaltung – lange gewunden, in der Sache aktiv zu werden. Angeblich handele es sich gar nicht um bewohnbare Wohnungen, sondern um ehemalige Botschaftsräume. Aktivistinnen und Aktivisten hatten mit Fotografien das Gegenteil bewiesen, und denen platzt langsam der Kragen über die Kölner Stadtverwaltung.

Nach geeigneten rechtlichen Mitteln – Zwangsversteigerung oder Enteignung – für die in den 1990igern geschätzt 40 Mio. teure Wohnanlage – wird noch gesucht. Einen Vorgeschmack in dieser Sache hat es bereits gegeben, berichtete die Deutsche Welle im März 2006 , als der deutsche Sicherheitsberater Franz Sedelmayer, mit Wladimir Putin in frühen Tagen gut befreundet, sich bereits schon einmal mit Zwangsversteigerung dieser Gebäude beschäftigen durfte und hoffte, dass der “Erlös der Nutzung an mich ausgekehrt wird.“ Soweit bekannt, wurde nie bezahlt.

Interessierte Medienvertreter/Redaktionen können die Bilder hier anfragen.

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